Nächster Halt: Zukunft
Dorfentwicklung Mörlenbach: Bauwagen macht auf Bürgerfest Station – Mitfahrerbänke und Radwege stehen auf Wunschliste weit oben
Mörlenbach – Ein Netz von Rad- und Wanderwegen, bessere ÖPNV-Verbindungen, mehr Verkehrssicherheit, ein breiteres Angebot für die Ju-gend: Das sind vier Ziele, die sich bei der Bürgerbeteiligung im Rahmen der Mörlenbacher Dorfentwicklung herauskristallisiert haben. Im Rahmen des Bürgerfests „Heimspiel“ wurden diese Ziele am Freitag bei einem Workshop präsentiert, diskutiert und konkretisiert.
Bürgerbeteiligung spielt zentrale Rolle
Dreh- und Angelpunkt des Dorfentwicklungsprozesses ist ein Bauwagen. Dieser hat bereits in jedem der sechs Ortsteile Station gemacht. Die Mörlenbacher konnten ihre Ideen und Anregungen einbringen sowie Stär-ken, Schwächen und Entwicklungspotenziale benennen. Der Bauwagen stand auch am Freitag im Mittelpunkt, als auf dem Bürgerfest das unter Anleitung der NH ProjektStadt organisierte erste IKEK-Forum startete. Das Stadtentwicklungsunternehmen steuert den Prozess der Dorfentwicklung im Auftrag der Gemeinde und erarbeitet das sogenannte IKEK (Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept) als Grundlage des Dorfentwicklungsprogramms. Die Bürgerbeteiligung spielt dabei eine zentrale Rolle. Für Vera Neisen, Projektleiterin bei der NH ProjektStadt, war der Workshop ein voller Erfolg. „Es haben sich sehr viele Menschen über unsere bisherige Arbeit informiert und viele gute Ansätze für die Arbeit geliefert, die noch ansteht.“
Sammeltaxi, Tempolimit, schönere Brunnen und Plätze
Unter Beteiligung der für jeden Ortsteil gegründeten IKEK-Teams und wei-teren Bürgern wurden die bisherigen Ergebnisse vorgestellt, erläutert und zentrale Handlungsbereiche erarbeitet. Dabei zeigte sich, dass die Mörlenbacher auch alternativen Ideen gegenüber aufgeschlossen sind. „Beim Thema ÖPNV können sich viele beispielsweise auch ein Sammeltaxi oder eine Mitfahrerbank vorstellen“, erläuterte Vera Neisen. In puncto Verkehrssicherheit wurden durchgängige Gehwege ebenso angeregt wie ein Tempolimit. Auch durch die kreative Gestaltung von Brunnen und Plätzen versprechen sich die Bürger eine Aufwertung ihrer Kommune. „Ganz wichtig für die weitere Arbeit ist auch, dass es bei allen Themen eine hohe Bereitschaft zu interkommunaler Zusammenarbeit gab“, ergänzte Neisen.
Ideen aus der Spraydose
Wer sich lieber graphisch betätigen wollte, hatte unter Anleitung die Mög-lichkeit dazu. Kinder und Jugendliche besprühten eine Holzwand mit ihren Ideen für Mörlenbach. Besonders geehrt wurden die Einwohner zweier Ortsteile. Rund 70 Ober-Mumbacher waren bei den vorbereitenden Work-shops am 21. und 22. April dabei – mehr als in jedem anderen Ortsteil. In Ober-Liebersbach beteiligten sich 45 von 160 Einwohnern – also fast ein Drittel und damit die meisten, wenn man die Gesamtzahl der Bewohner zugrunde legt. Als kleine Anerkennung erhalten die Ortsteile jeweils einen Baum. In Ober-Mumbach wird dieser auf dem bald neuen Dorfplatz gepflanzt, in Ober-Liebersbach auf dem Platz vor der Feuerwehr. Eine Tafel wird zudem an die Beteiligung an der Bauwagenaktion erinnern. „Ich möchte auf diesem Weg aber allen Bürgern in allen Ortsteilen danken“, ergänzte Vera Neisen von der NH ProjektStadt. „Die Beteiligung war überall sehr hoch, und die Ideen und Anregungen, die in den Dorfentwicklungsprozess einfließen, sind kreativ und wertvoll.“